LogisFonds I GmbH6. Oktober 2018 | 23:31 | Lesedauer ca. 7 min | Autor: GoMoPa-Redakteur AJ

LogisFonds I GmbH: Garbe Clan und Nixdorf Brüder lassen stille Gesellschafter ein zweites Mal bluten


Am 6. September 2018 kam es bei der Hamburger Immobiliengruppe Garbe zu einer sogenannten Anwachsung. An jenem Tag verschmolzen der zur Jahrtausendwende gegründete LogisFonds I GmbH (vormals Garbe Logimac AG) in der HafenCity (Am Kaiserkai 1) mit der Zweiundzwanzigsten und Vierundzwanzigsten LOGIMAC Logistic Grundbesitz GmbH & Co. KG in Hamburg Neustadt (Caffamacherreihe 8).

 

Das bedeutet: Zu den angeblich klammen Altgesellschaftern des Hamburger Garbe Clans gesellten sich nun auch im Fall der LogisFonds I GmbH finanzstarke Neugesellschafter aus dem Paderborner Nixdorf Clan.

 

 

Der Paderborner Martin Nixdorf (58) wurde im September 2018 durch eine Verschmelzung neuer finanzstarker Gesellschafter der LogisFonds I GmbH © Youtube / WDR "Der Computerkönig aus Paderborn: Heinz Nixdorf"Der Paderborner Martin Nixdorf (58) wurde im September 2018 durch eine Verschmelzung neuer finanzsta ... mehrDer Paderborner Martin Nixdorf (58) wurde im September 2018 durch eine Verschmelzung neuer finanzstarker Gesellschafter der LogisFonds I GmbH © Youtube / WDR “Der Computerkönig aus Paderborn: Heinz Nixdorf”

 

 

Doch wie es aussieht, sollen die atypisch stillen Gesellschafter, die in den Jahren 2004 bis 2006 ein Volumen von 62 Millionen Euro als Einmalzahler oder Sprintsparer zeichneten, nun auch unter den neuen Eigentümern ein zweites Mal kräftig bluten.

Denn am 24. September 2018 teilte der Wirtschaftsanwalt Dr. Sven Tintemann, Partner der AdvoAdvice Partnerschaft von Rechtsanwälten mbH Tintemann Klevenhagen aus dem Kaiserlichen Postamt in der Martin-Buber-Straße 24 in Berlin Zehlendorf in einem Rechtstipp mit:

Anleger der LogisFonds I GmbH (ehemals Garbe Logimac AG), die die Anlageform Sprint gezeichnet hatten, erhalten ein Anschreiben der Kanzlei NBS Partners, in welchem diese den Anlegern mitteilt, die Auszahlung eines bereits fälligen Auseinandersetzungsguthabens wäre nur mit einem Abschlag in Höhe von 35 % möglich…

Die betroffenen Sprint-Anleger, deren Beteiligung durch die Gesellschaft durch Beschluss zum 31.01.2017 beendet worden ist, bekommen also von der Logisfonds I die Möglichkeit, lediglich 65 % ihres errechneten Auseinandersetzungsguthabens, welches eigentlich ab dem 01.02.2018 fällig (gewesen) sein dürfte, zu erhalten, indem sie eine entsprechende Vereinbarung mit der LogisFonds I GmbH unterzeichnen oder weiterhin auf die Auszahlung der Gesamtsumme zu warten.

Aufhorchen lässt die Begründung für den verlangten Geldverzicht.

Dr. Tintemann:

Dies wird mit der Liquiditätslage der Logisfonds I begründet.

Doch die behauptete schlechte Liquiditätslage zweifelt Anwalt Dr. Tintemann stark an:

Die Ansprüche der Anleger sind aus unserer Sicht zur Auszahlung fällig und zwar in vollem Umfang.

Wenn sich die Gesellschaft auf eine schlechte Liquiditätslage beruft, musste sie diese in einem Prozess erst einmal unter Beweis stellen.

Uns ist bekannt, dass auch andere Gesellschaften aus der ehemaligen Rothmann & Cie Gruppe sich bereits in der Vergangenheit auf mangelnde Liquidität berufen haben.

Zu nennen wären hier die Leasetrend AG und auch die NL Nord Lease AG (ehemals Albis Finance AG). Nachdem unsere Mandanten hier mit unserer Hilfe Klagen auf Zahlung eingereicht haben, wurde dann oftmals gleich gezahlt.

Anleger mit negativer Auseinandersetzungsbilanz werden zur Kasse gebeten

Zudem ist auch bekannt, dass die LogisFonds I Anleger anschreibt, die mit einem negativen Auseinandersetzungsguthaben zum 31. Januar 2017 ausgeschieden sein sollen. Diese werden zur Rückzahlung an die Gesellschaft aufgefordert.

Es ist daher nicht sehr wahrscheinlich, dass die LogisFonds I GmbH in Liquiditätsschwierigkeiten ist oder dies in Zukunft sein wird.

Auf den Markt gebracht wurde der LogisFonds I von Rothmann & Cie.

Mit dem LogisFonds hat die Hamburger Rothmann & Cie. AG als erstes Emissionshaus in Deutschland eine Produktlinie für Immobilienfonds aufgelegt, die in hochrentable Logistik-Immobilien und deren komplette Wertschöpfungskette investiert.

Noch am 13. April 2006 hieß es im Prospekt zum ähnlich großen Nachfolge-LogisFonds II:

Die Renditen von Logistik-Immobilien liegen seit mehr als zehn Jahren um mehr als 30 Prozent über den Renditen für Büro- und Handelsimmobilien.

2009 war Alexander John Garbe (43) gemeinsam mit seinem Bruder Christopher (40) in den Holding-Vorstand aufgerückt. Ihr Vater, Gründer und Selfmademillionär Bernhard Garbe, war aus Altersgründen in den Aufsichtsrat gewechselt.

Mit damals 71, heute 79 Jahren hatte er den Kindern ein Unternehmen übergeben, das zu den größten Immobilienfirmen der Republik gehört, das sich Niederlassungen in Städten wie Paris, Frankfurt und London leistete und mit Vorzeigeprojekten wie der Möbelhauspassage Stilwerk von sich reden machte.

Am 29. Juni 2010 gestand zwar Alexander John Garbe dem Hamburger Abendblatt ein:

Wir haben 2009 zum ersten Mal rote Zahlen geschrieben, zum ersten Mal in den 45 Jahren nach der Gründung.

Doch bereits für das Jahr 2010 waren die Garbe Brüder im selben Atemzug wieder optimistisch. Und im Jahr 2011 wurden die in Schieflage geratenen Garbe Brüder durch den Einstieg der finanzstarken Nixdorf Brüder Martin, Michael und Matthias aus Ostwestfalen praktisch gerettet.

Da hatten die atypisch stillen Gesellschafter des LogisFonds I GmbH allerdings schon einen Großteil ihrer Einlagen verloren, wie der Finanznachrichtendienst GoMoPa.net berichtete.

Und zwar mit ebenso unbelegten Liquiditätsproblemen wie heute.

Damals schien es zunächst, als hätten die Anleger keine Wahl.




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Weitere Links zum Thema
» Prospekt LogisFonds2, 2006
» Kurzexpose LogisFonds2, April 2006

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