Der Neobroker Trade Republic sieht sich aktuell mit erheblichen Problemen bei der Ausführung von Krypto-Sparplänen konfrontiert. Nutzer berichten von fehlgeschlagenen Buchungen bei Kryptowährungen wie Bitcoin, Ethereum und Solana. Einige Anleger stellten sogar fest, dass Sparbeträge doppelt von ihrem Verrechnungskonto abgebucht, jedoch nur einmal im Depot verbucht wurden.
Aktuelle Probleme bei Trade Republik
Technische Ausfälle am “Black Monday”: Am Montag, dem 7. April 2025, war die App von Trade Republic zeitweise nicht erreichbar. Nutzer berichteten über Schwierigkeiten beim Einloggen und Abrufen von Kontoständen. Diese Probleme traten insbesondere zwischen 9:00 und 10:30 Uhr auf, als die Märkte aufgrund der Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump stark einbrachen. Der DAX fiel um rund 10 %, was zu einem Ansturm auf die App führte. Trade Republic erklärte, dass es zu Ladeverzögerungen gekommen sei, der Handel selbst jedoch jederzeit möglich gewesen sei.
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Kritik von Nutzern: Viele Kunden äußerten ihren Unmut in sozialen Netzwerken über die wiederholten technischen Probleme bei hoher Marktvolatilität. Einige berichteten von fehlerhaften Darstellungen ihrer Portfolios oder verzögerten Orderausführungen. Dies führte zu Frustration, da gerade in solchen Situationen schnelles Handeln wichtig ist.
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Hintergrund und Reaktion: Trade Republic, das mittlerweile über acht Millionen Kunden in 17 europäischen Ländern hat, sieht sich durch das hohe Handelsaufkommen herausgefordert. Das Unternehmen prüft derzeit Maßnahmen zur Verbesserung der Stabilität, darunter die mögliche Einführung eines eigenen Market-Makers, um in Stressphasen reibungslosen Handel zu gewährleisten.
Ein Sprecher von Trade Republic erklärte gegenüber “Business Insider”: “Heute Morgen kam es kurz zu Verzögerungen bei der Ausführung von Krypto-Sparplänen. Nun sind alle Krypto-Sparpläne erfolgreich ausgeführt.” Dennoch blieben bei einigen Kunden die doppelten Abbuchungen zunächst bestehen. Laut Unternehmensangaben wurde dieses Problem am Abend behoben und die überschüssigen Beträge zurück auf die Verrechnungskonten gebucht.
Diese Vorfälle reihen sich in eine Serie von Schwierigkeiten ein, mit denen Trade Republic in der jüngeren Vergangenheit konfrontiert war. Im Sommer 2024 kam es zu Verzögerungen bei Dividendenzahlungen, und die Verbraucherzentrale Baden-Württemberg reichte im Februar 2025 eine Klage wegen irreführender Werbung ein. Zudem gab es Kritik am Kundenservice, der häufig nur automatisierte Antworten liefert.
Empfehlungen für Anleger:
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Überprüfung des Kontos: Anleger sollten ihre Verrechnungskonten und Depots sorgfältig auf Unregelmäßigkeiten prüfen, insbesondere nach den jüngsten Vorfällen.
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Dokumentation von Problemen: Bei festgestellten Unstimmigkeiten ist es ratsam, diese detailliert zu dokumentieren, einschließlich Screenshots und Zeitangaben.
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Kontaktaufnahme mit dem Kundenservice: Bei Problemen sollte der Kundenservice von Trade Republic kontaktiert werden. Beschwerden können per E-Mail an [email protected] eingereicht werden.
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Einschaltung der BaFin: Sollte der Kundenservice nicht zufriedenstellend reagieren, können Anleger eine Beschwerde bei der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) einreichen.
Anleger sollten wachsam bleiben und bei anhaltenden Problemen professionelle Beratung in Betracht ziehen, um ihre finanziellen Interessen zu schützen.
Trade Republic, ein führender Neobroker, sieht sich derzeit mit einer Vielzahl von Problemen konfrontiert, die sowohl technische als auch kundenorientierte Aspekte betreffen. Hier sind die wichtigsten aktuellen Herausforderungen:
1. Probleme mit dem Kundenservice
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Schlechte Erreichbarkeit: Der Kundenservice wird stark kritisiert, da Anfragen oft unbeantwortet bleiben oder nur automatisierte Antworten über Chatbots erfolgen. Persönliche Betreuung ist kaum vorhanden.
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Umstrukturierung: Der interne Kundenservice wurde ausgelagert, was zu weiteren Verzögerungen und mangelnder Qualität geführt hat.
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Unzureichende Lösungen: Selbst bei dringenden Problemen wie verschwundenen Geldern oder fehlerhaften Buchungen erhalten Kunden oft keine zufriedenstellende Unterstützung.
2. Technische Probleme
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App- und Serverausfälle: Nutzer berichten von häufigen technischen Störungen, darunter Login-Probleme, Abstürze der App und Überlastungen der Server, insbesondere bei hohem Handelsvolumen.
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Fehler bei Sparplänen: Besonders bei Krypto-Sparplänen kommt es zu Verzögerungen oder doppelt abgebuchten Beträgen, die erst nachträglich korrigiert werden.
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Verzögerte Dividendenzahlungen: Dividenden werden oft verspätet gutgeschrieben, was zu Frustration bei den Anlegern führt.
3. Sicherheitsbedenken
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Verschwundene Gelder: Es gibt Berichte über verschwundene Beträge auf Konten, ohne dass eine klare Erklärung oder Lösung vom Anbieter erfolgt ist.
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Fremder Kontozugriff: Einige Nutzer meldeten unautorisierte Zugriffe auf ihre Konten, was zu temporären Sperrungen und weiteren Problemen führte.
4. Probleme bei der Depotverwaltung
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Depotüberträge: Kunden beklagen lange Wartezeiten und unvollständige Übertragungen von Wertpapieren zwischen Depots.
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Fehlerhafte Steuerberechnung: Die Berechnung von Steuern zeigt sich unzuverlässig und führt zu zusätzlichem Aufwand für die Nutzer.
5. Verbraucherschutzklagen
Die Verbraucherzentrale hat Trade Republic wegen irreführender Werbung und Intransparenz verklagt. Besonders die versprochenen hohen Zinsen auf Girokonten und Geldmarktfonds stehen in der Kritik
.Die Probleme bei Trade Republic betreffen sowohl technische als auch organisatorische Bereiche. Besonders der mangelhafte Kundenservice und Sicherheitsbedenken gefährden das Vertrauen der Nutzer in den Anbieter. Anleger sollten diese Herausforderungen berücksichtigen und gegebenenfalls Alternativen prüfen.
Trade Republic hat eine Reihe von Maßnahmen angekündigt, um die aktuellen Probleme anzugehen und die Kundenerfahrung zu verbessern. Hier sind die wichtigsten geplanten Schritte:
1. Verbesserung des Kundenservices
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Neustrukturierung: Der Kundenservice wurde komplett reorganisiert. Das bisherige Team wurde durch ein europaweit verteiltes Serviceteam mit spezialisierten Kundencentern ersetzt, um schnellere und qualitativ bessere Unterstützung zu gewährleisten.
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Self-Service-Tools: Neue Funktionen in der App sollen es Kunden ermöglichen, viele Anliegen selbstständig zu lösen. Diese Tools sollen in den kommenden Monaten weiter ausgebaut werden.
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Kapazitätserweiterung: Durch die neuen externen Kundencenter sollen mehr Anfragen bearbeitet und komplexe Probleme effizienter gelöst werden können.
2. Technische Optimierungen
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Stabilisierung der Plattform: Trade Republic arbeitet daran, technische Störungen wie Login-Probleme oder Verzögerungen bei Sparplänen zu minimieren. Dazu gehören regelmäßige Updates und Verbesserungen der App.
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Verbesserte Kommunikation: Nach einer Kommunikationspanne bei verspäteten Dividendenzahlungen hat das Unternehmen angekündigt, transparenter über technische Probleme zu informieren.
3. Erweiterung des Angebots
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Girokonto-Rollout: Bis April 2025 soll der Übergang von einem Verrechnungskonto zu einem vollwertigen Girokonto abgeschlossen sein. Dies umfasst Funktionen wie höhere Überweisungslimits und eine Visa-Debitkarte mit 1 % Cashback.
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Steuerliche Vereinfachung: In Österreich wird eine „Steuereinfach“-Funktion eingeführt, die Kapitalerträge automatisch an das Finanzamt meldet, um die Steuerabwicklung für Kunden zu erleichtern.
4. Umgang mit Verbraucherschutzklagen
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Klarstellung zur Einlagensicherung: Trade Republic hat betont, dass Kundeneinlagen transparent in der App einsehbar sind und entweder durch Einlagensicherung oder als Sondervermögen geschützt sind. Das Unternehmen weist Vorwürfe der Verbraucherzentrale zurück und bleibt bei seinem Zinsmodell.
Diese Maßnahmen zeigen, dass Trade Republic aktiv daran arbeitet, sowohl technische als auch organisatorische Schwächen zu beheben und gleichzeitig sein Angebot auszubauen.
Trade Republic ist ein seriöser Anbieter mit attraktiven Konditionen, steht jedoch aufgrund von Kundenservice-Problemen und technischen Herausforderungen in der Kritik. Potenzielle Nutzer sollten diese Aspekte bei ihrer Entscheidung berücksichtigen.