Doch das Vertrauen zwischen Heim und Aufsicht war unter anderem wegen falscher Meldungen an die Behörde so zerrüttet, dass die Behörde über das Pflegeheim Wohnpark an den Eichen von April 2017 bis November 2018 einen Belegunsstopp verhängt hatte.
Claudia Wiktor, Einrichtunsleiterin des Wohnparks, erinnert sich gegenüber dem Journalisten Heiko Wruck von der Plattform Germancircle.Blogspot aus Zarrentin-Lassahn am Schaalsee in Mecklenburg-Vorpommern:
Unsere wirtschaftliche Situation war komplett Land unter. Und bei der Aufsichtsbehörde bestand ein massiver Vertrauensverlust.
Missmanagement, diverse Personalien, qualitative und bauliche Probleme sowie fehlende oder nur teilweise vorhandene Dokumentationen markierten die schmale Fahrtrinne eines Unternehmens auf Kollisionskurs.
Wohnpark-Investor Dr. Röhr sagte im Dezember 2018 gegenüber Reporter Wruck:
Wäre es zur Kollision gekommen, hätte dies den sicheren Untergang des Wohnparks bedeutet.
Erst im November haben wir uns mit der Aufsichtsbehörde schlussendlich auf einen Neuanfang verständigen können.
Für diesen Vertrauensbeweis sind meine Mitarbeiter in Boizenburg und ich sehr dankbar.
Die Aufhebung des Belegungsstopps ist für uns eine großartige Befreiung. Jetzt können wir unser Personal aufstocken, umfangreiche Sanierungen vornehmen und unseren Neubau in Boizenburg starten.
Zahlreiche Zimmer haben in jener Zeit eine erste Renovierung erfahren. Eine neue Beschilderung, neue Möbel, eine neue Wandgestaltung und eine neue Dekoration sollten das Haus wohnlicher machen.
Doch im Sommer 2019 reichte es bei einer Aufsichtsprüfung nicht einmal für die baulichen Mindestanforderungen nach dem Einrichtungsqualitätsgesetz.
Dabei hat Investor Dr. Röhr doch schon Erfahrung mit Bauruinen.
2010 erwarb er das völlig heruntergekommene Schloß Bernstorf, das keiner haben wollte, weil an den Innenwänden schon das Regenwasser langfloß. In fünf Jahren machte er daraus mit einer Investition von 4,5 Millionen Euro, davon 2,5 Millionen Euro Eigenkapital, das Gesundheitshotel und Hospiz Schloß Bernstorf mit 16 Apartments für schwer kranke Patienten und noch mal 5 Apartments für Angehörige und mit eigenem Hubschrauberlandeplatz.
Darüber hat er mit seiner Tochter Isabelle Röhr, die im Hospiz arbeitet, und dem Grevesmühlener Ortschronisten Eckard Redersborg sogar ein Buch geschrieben: “Der Weg von einer Ruine zum Hospiz Schloss Bernstorf 2010 – 2014”.
Die Ostseezeitung sprach im Dezember 2019 sogar von einem Märchenschloss:
Hospiz Bernstorf: Wie ein Märchenschloss aus dem Dornröschenschlaf erwachte
Die Baukosten umgerechnet auf je ein Apartment betrugen zirka 214.000 Euro, wie der Münchener Finanzberater und GoMoPa Private User Struckischreck errechnete und dazu im GoMoPa-Forum die Frage stellte:
Zuzüglich die laufenden Kosten für Unterhalt und Pflege. Wer wird denn so etwas in Meck-Pomm bezahlen wollen? Und dann soll noch diese Rendite erzielt werden?
Der von Dr. Röhr aufgelegte Fonds Villa Vitalia kalkulierte in einer Presseaussendung aus dem Jahr 2010 innerhalb von 10 Jahren mit steuerfreien Rückflüssen von über 193 Prozent für die Anleger.
Die jährlichen Unterhaltskosten wurden bei Baubeginn mit etwa 1,7 Millionen Euro angegeben. Das Hospiz finanziert sich zu einem Drittel über Spenden und zu zwei Dritteln über die gesetzlichen Krankenkassen.
In Bernstorf scheint das Ruinen-Abenteuer, geglückt zu sein. Für Boitzenburg wird es darauf angekommen, das Vertrauen der Aufsichtsbehörde zurückzugewinnen.
Millionen-Pleitier Bergfuerst-Crowd-Treuhänder Dr. Guido Sandler
Und die Crowd-Anleger sollten über ihren Darlehens-Treuhänder Dr. Guido Sandler (57) aus Berlin als Geschäftsführer der Bergfürst Service GmbH und Vorstand der BERGFÜRST AG aus der Schumannstraße 18 in Berlin Mitte wissen, dass Dr. Sandler in der Vergangenheit für Millionenpleiten ebenfalls als Geschäftsführer verantwortlich war.
2006 führte Dr. Sandler als kaufmännischer Geschäftsführer die Schulte GmbH Fachgroßhandel für Sanitär und Heizung aus der Ruhrallee 175 in Essen mit einer bilanziellen Überschuldung von rund minus 39,1 Millionen Euro und einem Jahresfehlbetrag von rund minus 112 Millionen Euro in die Insolvenz, Amtsgericht Essen, Aktenzeichen 161 IN 238/06.
2007 führte Dr. Sandler dann die ST Bauhandelsgesellschaft mbH aus der Heisenbergstraße 26-40 aus Kerpen, ebenfalls in Nordrhein-Westfalen, mit einer bilanziellen Überschuldung von mehr als minus 50 Millionen Euro in die Pleite, Amtsgericht Essen, Aktenzeichen 161 IN 4/07. Macht man nicht den Bock zum Gärtner, wenn man ihm wieder Millionen anvertraut? Nun denn…