Die Finanzkrise hat einen neuen Trend hervorgebracht: Viele Privatanleger geben ihren aktiven Fondsmanagern wegen der hohen Verluste, hohen Verwaltungskosten und Provisionen den Laufpass. Immer mehr Anleger machen das, was die Großanleger wie Versicherungen und Pensionskassen in großem Stil vormachen: Sie flüchten aus den klassischen Fonds-Sparplänen und schichten ihre Spargroschen in passive Indexfonds (ETFs, Exchange Trade Funds), die wie Aktien an der Börse gehandelt werden, um.
Gab es im Jahre 2000 in Europa sechs ETFs, gibt es heute in Europa 30 Anbieter mit 600 ETFs (verwaltetes Vermögen 125 Milliarden Dollar) und weltweit sogar 1.700 ETFs. Experten rechnen für Europa innerhalb eines Jahres nahezu mit einer Verdoppelung des ETF-Vermögens.
Bisher gibt es mit iShares, Lyxor ETF und db x-trackers drei bedeutende europäische Player, die unter sich fast 80 Prozent des Marktes aufteilen. Seit einiger Zeit mischen auch weitere deutsche Anbieter mit. Nach der Deutschen Bank (db x-trackers) haben 2008 die Commerzbank (ComStage) und die Dekabank (ETFlab) eigene ETF-Spezialisten ins Rennen geschickt.
Ihr entscheidender Vorteil ist die Sicherheit: Weil ETFs stur und passiv nahezu eins zu eins den Dax oder Dow Jones nachbilden und praktisch an ihm kleben, gehen sie im Gegensatz zu aktiv gemanagten Fonds nicht das Risiko ein, dass der Fondsmanager mit seiner Anlageentscheidung falsch lag und mit seinem Fonds hinter dem Dax oder Dow Jones zurückliegt.
Ein typischer Verlierer sind Deutschlandfonds. Aktienfonds, die in Deutschland investieren, liegen seit drei Jahren mit 20,7 Prozent im Minus. Im gleichen Zeitraum hat der DAX aber nur 11,5 Prozent verloren. Die Deutschlandfonds hinken auch über fünf und zehn Jahre hinter ihrem Vergleichsindex hinterher.
Gegen ETFs spricht die Tatsache, dass man mit ihnen keine großen Gewinnsprünge machen kann. Im Gegensatz zum aktiv gemanagten Fonds durchbrechen ETFs nie die Schallmauer des Indexes. Aber sie fallen dafür nie vom Index ab.
Legt der Index (Dax, Dow Jones) in schwierigen Zeiten allerdings eine rasante Talfahrt hin, machen ETFs dieses böse Spiel eins zu eins mit. Die besten aktiven Fondsmanager schaffen es, in solchen Zeiten durch Timing und Übergewichtung einzelner Anlageklassen gegenzusteuern und ihre Verluste zu minimieren. Doch gute Aktivfondsmanager sind rar.
Und die weiteren Eigenschaften von ETFs sind eher volksnah und ein Publikumsmagnet: Sie sind auch für den kleinen Geldbeutel zu haben (ab 25 Euro im Monat), sie sind zehn Mal billiger als aktive Fonds (0,15 Prozent Managementgebühr für Dax-ETFs gegenüber 1,71 Prozent Gebühr für ein aktives Management), und weil sie billig sind, gibt es einen üppigen Zinseszinseffekt, sie sind einfach zu verstehen (reale Werte), täglich am Dow-Jones-Index oder Dax-Index ablesbar, haben keine versteckten Kosten (keinen Ausgabeaufschlag beim Handel über die Börse), sie sind online zu haben (zum Beispiel S-Broker oder Cortal-Consors), man kann sie täglich zu Geld machen, weil sie wie Aktien an verschiedenen Börsen gleichzeitig gehandelt werden, man kann beim Einkauf die Preise vergleichen und hat beim Verkauf kaum Verluste (meist unter 0,1 Prozent). Und es spielt nicht einmal eine Rolle, ob man sie bei einer Pleitebank kauft. Geht die Bank in die Insolvenz, sind die ETFs vor dem Insolvenzverwalter geschützt, weil sie als Sondervermögen gelten.
Im Kommen sind bei den Anlegern die ETFs.
Im vergangenen Monat hat beispielsweise S-Broker sein Angebot sparplanfähiger ETFs auf 50 ausgeweitet. Es umfasst ein breites Angebot aller namhaften ETF-Anbieter über sämtliche Anlageklassen im Dax oder EuroStoxx. Die Kaufprovision beträgt einmalig 2,5 Prozent des Kaufpreises. Mindestanlage: 50 Euro monatlich.
Bei Comdirect (breites Angebot von vier Anbietern, 2,50 Euro Fixkosten plus 0,4 Prozent vom Transaktionsvolumen) und Cortal-Consors (breites Angebot von fünf Anbietern, 2 Prozent des Transaktionsvolumens) sind Sparer bereits mit 25 Euro dabei.
Bei der DAB Bank bekommt man ab monatlich 50 Euro Einzahlung ein breites Angebot aller namhaten ETF-Anbieter über sämtliche Anlageklassen, auch Spezialitäten. Die Fixkosten liegen bei 2,50 Euro plus 0,25 Prozent des Transaktionsvolumens.
Ganz ohne Gebühren werden Index-Anleger bei Maxblue bedient. Denn der Onlinebroker rechnet die ETFs direkt bei der Fondsgesellschaft ab. Allerdings haben die Sparer lediglich die Wahl zwischen sieben Produkten aus dem Hause der Mutter Deutsche Bank.
Ebenfalls völlig kostenlos bekommt man bei der ING-Diba einen passiven ETF-Dachfonds von Veritas. Voraussetzung: ein monatlicher Mindestbeitrag von 50 Euro.
Für Anleger, die einen langen Anlageatem von mindestens fünf Jahren haben, lohnt sich der Kauf des db x-trackers Wealth Management ETFs von der quirin bank aus Berlin. Kathrin Kleinjung, Pressesprecherin der quirin bank zu GoMoPa: “Mit dem WM ETF verschafft die quirin bank erstmals allen Privatanlegern in Deutschland eine professionellen Vermögensaufbau, wie er bislang nur vermögenden Kunden angeboten wurde. Die jährlichen Gesamtkosten betragen 0,72 Prozent. Vergleichbare Vermögensanlagen kosten in der Regel zwischen 1,7 und 3,5 Prozent. Diese niedrige Kostenbelastung wird unter anderem durch den vollständigen Verzicht auf Provisionszahlungen an Banken oder anderen Finanzvermittlern möglich.” Basis ist der quirin Wealth Management Index, der weltweit Aktien (60 Prozent), Renten (30 Prozent) und Immobilien (10 Prozent) abbildet. Der WM ETF wird seit dem 3. Dezember 2008 an der Börse (XETRA) angeboten und ist über jede Bank beziehbar.
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