New York – Asiatische Steueroasen richten sich darauf ein, die neuen Fluchtburgen für bisher in den Alpenrepubliken gebunkerte Schwarzgelder zu werden. Aber was heißt schon zu werden?
Eigentlich stehen sie bereits seit Jahren „Gewehr bei Fuß“, wurden nur noch nicht wahrgenommen. Bei Firmengründern hatten sie schon immer einen guten Ruf. Bei Kapitalanlagen hingegen galt häufig “je näher, desto besser” – und genau das ist falsch, wie wir mittlerweile wissen.
Natürlich spielt die Liechtensteiner Affäre den Asiaten und hier vor allem dem Stadtstatt Singapur in die Karten. REPORT MAINZ berichtete kürzlich über neue Methoden von Liechtensteiner und Schweizer Banken deutsche Kunden an das rettende Ufer zu bringen – nach Singapur. Dem Fernsehbericht zurfolge sollen die LGT, UBS und die Credit Swiss ihren Kunden von einer Selbstanzeige abgeraten und ihnen stattdessen Konten und Geldanlage über und in Singapur empfohlen haben! Ein in Singapur ansässiger Bankier bestätigt den regelmäßigen Geldtransfer vor laufender Kamera.
Und in der Tat – die meisten Bankhäuser haben den asiatischen Raum bereits erobert, eine hauseigene Infrastruktur steht. In Europa belastendes und vom Finanzamt gesuchtes Geld kann problemlos in den Fernen Osten transferiert werden und bleibt dabei im selben Finanzinstitut. Fakt ist, dass nicht nur die Schweizer und Liechtensteiner, nein, jetzt auch die Luxemburger Banken betuchten Kunden diskret eine Art „Transferservice“ zur Verfügung stellen – Gespräche bitte im Hinterzimmer …
Singapur scheint für Geschäfte dieser Art eine vertrauenswürdige Region zu sein. Das Bankgeheimnis nimmt man ernst und es besteht keinerlei Kooperationsbereitschaft mit ausländischen Steuerbehörden. Eingeschränkt zu empfehlen sind in Asien auch Macao und Labuan – und auch Honkong ist bereit, wird jedoch aufgrund seines engen Verhältnisses zu China immer mit einem Makel behaftet sein. Singapur kann im Gegensatz zu allen Konkurrenten schon heute alles aufweisen, was das Anlegerherz begehrt.