Wer angenommen hat, dass England und Deutschland den Supergau des Datenskandal erlebt haben, muss sich nun eines Besseren belehren lassen. Auch unseren skandinavischen Freunden in Norwegen bleibt gerade das Rentierfleisch im Halse stecken.

 

Das norwegische Finanzamt hat jetzt ihre Medienvertreter mit Futter versorgt. Die Behörde verschickte die Steuernummern und Einkommen aller Steuerzahler an die wichtigsten Medienanstalten des Landes. Der Finanzministerin Kristin Halvorsen ist das Fettnäpfchen überaus peinlich.

In Norwegen ist es durchaus üblich, den Medien, mit einer jährlichen Liste einen Überblick über alle Einnahmen aller Einwohner zu geben. Darin enthalten waren bisher auch immer personenbezogene Daten, inklusive Namen und Einkommenssteuer, jedoch nicht die Steuer- oder Identifikationsnummer. Letztere wurde nun versehentlich gleich mit versendet. Diese Personennummer ist in Norwegen weitaus wichtiger als der Name.

Mit diesen Informationen erleichtert man Kriminellen das Leben, denn mit Kenntnis der Nummer könnten subversive Elemente andere Identitäten annehmen. Dem norwegischen Datenschutzbeauftragten stehen die Haare zu Berge. Die Finanzbehörde bat die Medien jetzt um die umgehende Rückgabe der Datenträger und entschuldigten sich bei ihren Steuerzahlern. Es geht immer schlimmer!