Aus der Traum vom schnellen Geld im Scheichtum Dubai am Persischen Golf? Auf den ersten Blick scheint Dubai von der Finanzkrise genauso kalt erwischt worden zu sein wie die westliche Welt. Die Schreckensnachrichten reißen nicht ab.

 

Der halbstaatliche Dubai-Konzern Nakheel hat den Bau der dritten künstlichen Palmeninsel und den Bau des höchsten Hauses der Welt mit 200 Stockwerken und 1000 Metern Höhe im Zentrum Dubais auf Eis gelegt und 500 Angestellte (15 Prozent der Belegschaft) entlassen.

Auch das neue Stadtviertel Jumeirah Gardens für 100 Milliarden Dollar wurde verschoben. Donald Trump baut ebenfalls sein 600-Millionen-Dollar Hotel auf der Jumeirah-Palmeninsel vorerst nicht.

Abends bleiben viele Hochhaustürme dunkel, weil niemand die teuren Appartements kauft oder mietet. Das Arabian Park Hotel hat sogar im Dezember für die arbeitslos gewordenen Immobilienmakler eine Suppenküche eingerichtet.

Keine Sorge, das war nur für einen Tag, beruhigt Marktanalystin Kirsten Kraeter, Managerin der KLP GROUP EMIRATES aus Dubai. Es sind doch nur die Luxusblasen geplatzt. Nach wie vor gehört Dubai zu den am stärksten wachsenden Regionen der Welt. Dringend gebraucht werden bezahlbare Wohnungen und normale Gewerberäume. Der Herrscher von Dubai, Scheich Mohammed Al Maktoum, investiert 45 Prozent des Staatshaushalts in die Infrastruktur.

Viele Glücksritter, die am normalen Leben vorbei investierten, fielen auf die Nase.

Einer davon ist Finanzwirt Georg Recker aus Hamm in Westfalen. Er hat 24,8 Millionen Euro von 1000 deutschen Anlegern buchstäblich in den Wüstensand gesetzt. Sein Luxus-Hotel Maritim Dubai, für das Recker seinen allerersten Fonds, den Dubai 1000 Hotelfonds, mit einem geplanten Volumen von 143 Millionen Euro ins Leben rief, endete als umzäunte Baugrube im Freizeitpark DUBAILAND, der ebenfalls nicht gebaut wurde.

Während sich die Anleger um die kläglichen 600.000 Euro streiten müssen, die Recker der Staatsanwaltschaft Dortmund hinterließ, gibt der Fondsinitiator heute das Hochglanz-Magazin Dubai heraus und hat eine neue Zielgruppe entdeckt: gutgläubige Ärzte. Für 50.000 Euro vermittelt der umtriebige Finanzwirt deutsche Mediziner in Dubais noch im Bau befindliche Gesundheitsstadt und verspricht ihnen Traumjobs.

Darüber kann der langjährige Ärztevermittler Roland Herbert von der Personalberatung Universitas aus Eggenfelden in Bayern nur den Kopf schütteln: In Dubai sind die golden Zeiten für Ärzte vorbei. Das einzige Krankenhaus in Dubai ist überrannt, die Gehälter im Keller. Die geplanten Kliniken sind nichts weiter als Ärzteniederlassungen. Man muss seinen Gewinn zur Hälfte mit einem einheimischen Bürgen teilen. Ein fieses Geschäft mit der Unwissenheit.

Und seit Januar 2009 ist Dubai für Deutsche keine Steueroase mehr. Die Ärztegehälter von bis zu 120.000 Euro im Jahr sind nicht mehr netto. Und einen Chauffeur und kostenlose Dienstwohnungen gibt es auch nicht mehr.

Seine hochqualifizierten Fachärzten vermittelt Herbert an renommierte Krankenhäuser nach Saudi-Arabien, Jordanien, in die Vereinigten Arabischen Emirate mit der Hauptstadt Abu Dhabi, nach Oman, Qatar, Bahrain.

Lesen Sie die Fakten über das unglaubliche Glücksrittertum der letzten Jahre und wie es weiter geht in unseren Interviews und Markteinschätzungen und diskutieren Sie mit den anderen Lesern im GoMoPa-Forum.

 

» Finanzaufsicht von Dubai
» Dubai und VAE als Standort
» Steuerverlagerung nach Dubai
» Dubai Report: FTD
» Dubai: Einkünfte nicht mehr steuerfrei
» Dubai: Chancen in der Krise

 

GoMoPa – Pressemeldungen
» Jeder Depp wurde Spekulant

» Steuerparadies Dubai: Schluss mit lustig