Die Wirecard Bank AG aus Aschheim bei München bietet über ihren Internet-Bezahldienst Mywirecard.de eine gebührenfreie virtuelle Mastercard auf Prepaid-Basis an.

 

Damit kann man jede Summe in Sekunden rund um die Uhr versenden oder empfangen. Auf der Kreditkarte erscheint der Name, den sie festlegen, er wird nicht von der Wirecard Bank AG überprüft, also auch nicht per Post-Identverfahren.

Es kann also auch ein Phantasiename sein. Die Karte kann per Bareinzahlung an Tankstellen oder Kiosken oder per Überweisung oder Sofortüberweisung oder per sonstiger Kreditkarte aufgeladen werden.

Falls die virtuelle Kreditkarte zum ersten Mal per Überweisung oder Sofortüberweisung von einem Konto aufgeladen werden soll, muss man eine funktionierende Bankverbindung bei mywirecard.de angeben. Mywirecard überweist einen Cent mit einem Code auf das Konto. Der Code wird auf dem Kontoauszug angezeigt, gibt man diesen dann bei Mywirecard.de ein, ist die virtuelle Kredit-Mastercard für zwei Jahre freigeschaltet. Wem das Konto gehört, auf den der Cent einging, spielt keine Rolle. Hauptsache man kennt dann den Code zur Aktivierung der Masercard.

Jede Aufladung bar an Tankstellen oder in Kiosken kostet 4 Prozent, also bei 50 Euro 2 Euro. Jede Überweisung per Konto oder Kreditkarte auf das virtuelle Kreditkartenkonto, das übrigens durch den Einlagensicherungsfonds der deutschen Banken geschützt ist, kostet 1 Euro, egal in welcher Höhe.

Es gibt kein Limit. Überweisungen im SEPA-Raum sind kostenlos, außerhalb werden 1,5 Prozent vom Umsatz berechnet.

Beim Bezahlen im Internet gibt man gewöhnlich nur drei Nummern an: die Kartennummer, das Ablaufdatum und die Kartenprüfnummer. Mehr nicht. Wer der Karteninhaber ist, bleibt anonym.

Will man zur virtuellen Karte noch eine Karte in Plastikform, so wird diese auf Wunsch an die Adresse und auf den Namen meiner Wahl innerhalb von 10 Tagen zugesandt. Die Jahresgebühr beträgt 24,90 Euro plus Versand. Barabhebungen kosten mit dieser Plastikkarte eine Gebühr von 2 Prozent, mindestens jedoch 4,50 Euro. Ansonsten kann man auch damit völlig anonym weltweit shoppen gehen.

Wer Visa bevorzug, kann sich eine Visacard der Wirecard Bank AG gleich zum Mitnehmen für 9,95 Euro an Tankstellen und Kiosken kaufen. Sie gilt für den Preis ein Jahr. Die Bedingungen sind wie bei der Mastercard von Mywirecard.de, nur dass es keine virtuelle Visa Card gibt, nur eben eine virtuelle Master Card.

Tipp Nummer 2: Anonym im Internet surfen

 

So wie man einer echten Kreditkarte eine anonyme virtuelle Kreditkarte vorschalten kann, kann man auch seiner echten Identität im Internet eine virtuelle Identität mit einem Künstlernamen vorschalten. Das ist natürlich im Geschäftsverkehr nicht erlaubt und sogar strafbar, insbesondere, wenn man sich als eine andere, bereits existierende echte Person ausgibt, aber privat kann man sich mit einer Künstleridentität durchaus sehr effektiv vor dem Ausspähen schützen und gegen den Missbrauch seiner Daten abschirmen.

Man besorgt sich bei einem Anbieter, der auch eine automatische E-Mail-Weiterleitung anbietet, eine zweite kostenlose E-Mail-Adresse mit Phantasienamen.

Bei der Postanschrift darf man nicht zu weit abschweifen. Da es Webseiten gibt, die die Echtheit einer Adresse überprüfen. Manche Anbieter kostenloser E-Mail-Adressen verlangen die Bestätigung der Anmeldung über eine bereits bestehende E-Mail-Adresse. Es kann also nützlich sein, noch eine dritte E-Mail-Adresse (bei einem nicht so strengen Anbieter) eingerichtet zu haben, natürlich auch mit einem Künstlernamen.

Mit ihrer alten E-Mail-Adresse kommuniziert man weiterhin mit vertrauten Menschen.

Die Zweit-E-Mail wird immer angegeben, wenn man sich auf einer Webseite registriert. Man richtet im Zweit-E-Mail-Account eine Weiterleitung auf die eigentliche alte E-Mail mit richtigem Namen. Man behält so die Kontrolle und kann die Weiterleitung abschalten, sollten sich Spams häufen. So bleibt die Hauptadresse sauber.

Tipp Nummer 3: Möglichst wenig Spuren hinterlassen

 

Egal ob mit virtueller Identität oder mit echter Identität, man sollte immer im Modus “Private Browsen” ins Internet gehen. Microsoft nennt dieses private Browsen für seinen Internet Explorer “InPrivate”. Aktiviert man dieses, bewahrt der Internet Explorer keine temporären Dateien auf, hinterlegt nichts und deaktiviert alle Add-Ins und Programmstarts von Java/JavaScript, die sonst oft unbemerkt im Hintergrund und ohne eigene Kontrolle ablaufen.

Nutzt man nach dem Starten des Computers kein Reinigungsprogramm wie den CCleaner, dann sollte man stets vor dem ersten Gang ins Internet rechts oben beim Aufrufen des Internetprogramms auf Verlauf klicken und alle Browserdaten löschen. Damit kann niemand mehr sehen, wo sie beim letzten Mal waren.

Tipp Nummer 4: einen fremden Server (Proxy Server) vorschalten

Die IP-Adresse verrät ihren Computer, sie wird stets nach außen kommuniziert. Aber man kann sich bei einem kommerziellen Anonymisierungsdienst einen virtuellen Server mit einer IP-Adresse im Ausland kaufen, der zudem alle Daten vom und zum eigenen Server verschlüsselt überträgt.

Bei Computerfans, Hackern oder Interessengruppen gibt es solche Proxy Server auch umsonst, aber man kann nicht sicher sein, dass man wirklich sicher ist. Nur wenn man einfach nur Webseiten aufrufen will, ohne dabei mit IP-Adresse erkannt zu werden, wäre dagegen nichts einzuwenden. “Auf keinen Fall sollten Sie Internet-Banking oder Online-Bestellungen über Proxy-Server tätigen. Das wäre den Teufel mit dem Beelzebub auszutreiben”, schreibt Thorsten Petrowski in “Sicherheit im Internet für Alle”.

Wie man einen ordentlichen Proxy Server erhält beschreibt Petrowski so:

Internet-Suchdienste wie Google liefern sehr schnell Übersichten über private Proxy-Server. Eine gute Quelle ist übrigens auch Proxy.speedtest.at oder Proxy-listen.de.

Wenn Sie dort auf den Tab mit Anonym klicken, bekommen Sie eine umfangreiche Übersicht.

Wie nutzt man einen Proxy-Server?

Kommerzielle Dienste liefern meist ein Zusatzprogramm, ein Plug-In für Ihren Browser.

Bei den privaten Proxys müssen Sie selber Hand anlegen.

Wenn Sie eine Liste mit Proxys gefunden haben, markieren Sie die IP-Adresse des gewünschten Proxys und kopieren Sie sie mit den Tasten STRG und C. In den meisten Listen steht auch noch, auf welchem Port der Proxy angesprochen werden möchte – das können Sie sich merken.

Im Internet Explorer wählen Sie dann im Einstellungsmenü Internetoptionen, dort die Registertabe Verbindungen.

Klicken Sie auf LAN-Einstellungen.

Sie sehen ungefähr Folgendes unter Einstellungen für lokales Netzwerk:
Proxyserver

Adresse (weißes Feld): 201.211.240.86 Port (weißes Feld): 8080.

Fügen Sie nun bei Adresse die IP-Adresse des Proxy-Servers ein. Bitte nicht vergessen, bei Port den richtigen Port einzutragen. Prüfen Sie, dass ein Häkchen bei Proxyserver für LAN verwenden gesetzt ist.

Ein Klick auf OK übernimmt die Einstellungen.

Und auf einmal befinden Sie sich nicht mehr in Deutschland, sondern in Venezuela.

Vergessen Sie bitte nicht, den Proxyeintrag zu deaktivieren, sobald Sie wieder “normal” surfen möchten.

Im privaten und Geschäftsleben kommt man ja kaum noch an Facebook vorbei. Hier lautet der entscheidende Tipp vom IT Forensiker Petrowski: Finger weg von Like-Sammlern wie “Gefällt mir” (es sei denn man will extrem vernetzt werden und ganz viel Werbung haben) und Finger weg von “Diese Anwendung erhält Zugriff auf Deine allgemeinen Informationen, Deine E-Mail-Adresse, Deinen Geburtstag”.

Mit der harmlosen Nachfrage von Facebook, ob die Anwendung (zum Beispiel eine Seifenblase platzen lassen mit dem Spiel Bubble) auf persönliche Daten oder das Adressbuch zugreifen kann, opfert man jedwede Privatsphäre. Also niemals Zugriffsrechte erteilen. Facebook erinnert einen auch ohne Drittanbieter automatisch an Geburtstage. Nun denn…