Karl Heinz Kotowski10. April 2025 | 11:32 | Lesedauer ca. 11 min | Autor: GoMoPa-Redakteur Peter Stracke

Anklage gegen Karl Heinz Kotowski: Schlangenfarm als Köder für Anleger


Schlangengift für die Krebsforschung oder gegen Rheuma, Gicht, Asthma und Bluthochdruck. Welchem Anleger wird da nichts warm ums Herz?

Leider soll der selbständige niedersächsische Finanzberater Karl Heinz Kotowski (77) aus Lissabon in Portugal seinen Anlegern aus Deutschland, Österreich und der Schweiz mit seiner niedersächsischen Schlangenfarm Schladen und seinen Firmen GenMed.care Corp aus Utah in den USA und Setúbal in Portugal sowie der Ivy Medicine SL in Estepona an der spanischen Costa de Sol in Málaga und der Ivy Venoms GmbH (zu Deutsch Efeu Gifte GmbH) auf dem Zoogelände in Schladen mehr Gift-Umsätze vorgegaukelt haben, als es wohl tatsächlich gegeben haben soll.

Damit wären seine über Telefonverkäufer oder per E-Mail vermittelten vorbörslichen Aktien von Firmen, denen er als Präsident, Direktor oder Geschäftsführer vorstand oder die ihm gehörten, ziemlich wertlos. Betroffene aus Sankt Andreasberg und Salzgitter in Niedersachsen oder Hamburg soll er teils gleich mehrfach geprellt haben.

Das Wichtigste in Kürze:

► Karl Heinz Kotowski wurde Ende Februar 2025 von der Staatsanwaltschaft Braunschweig wegen Betruges angeklagt.

► Karl Heinz Kotowski wurde im Herbst 2024 in Spanien verhaftet, nach Deutschland ausgeliefert, saß in der JVA Wolfenbüttel und wurde im April 2025 wieder aus der Untersuchungshaft entlassen, weil das Landgericht Braunschweig weitere Ermittlungen verlangt, die den angemessenen Zeitraum einer U-Haft sprengen.

► Die österreichische Polizeiinspektion Ried im Inntal kam zum gleichen Ergebnis wie die Staatsanwaltschaft Braunschweig, dass Karl Heinz Kotowski ein mutmaßlicher Serientäter sei, der jahrelang von Portugal aus agierte.

► Kotowskis stiller Teilhaber an der Schlangenfarm Schladen ist der verurteilte Ex-Gigabell AG-Vorstandsvorsitzende Rudolf Zawrel (73) aus Frankfurt am Main.

► Karl Heinz Kotowski soll Anleger in der Vergangenheit bereits mit vorbörslichen Aktien der Firmen ITL Wireless Internet Service Provider GmbH aus Kirchlengern in NRW und FalconSky.Net Corp. aus Utah in den USA geschädigt haben.

 

Anklage gegen Karl Heinz Kotowski: Schlangenfarm als Köder für Anleger

Der selbständige niedersächsische Finanzberater Karl Heinz Kotowski (77) aus Lissabon in Portugal wurde im Februar 2025 von der Staatsanwaltschaft Braunschweig wegen Betruges in Millionenhöhe angeklagt, seine Schlangenfarm Schladen soll er dabei als Köder für Anleger genutzt haben, indem er Umsätze aus dem Giftverkauf vorgaukelte, die es gar nicht gegeben haben soll, Ausriss aus LinkedIn.com

Karl Heinz Kotowski – wertlose Aktien für 2,2 Millionen Euro vermittelt?

In den Augen der niedersächsischen Strafverfolger soll Karl Heinz Kotowski zwischen 2018 und 2022 zahlreiche Kapitalanleger mit mutmaßlich wertlosen Aktien um mehr als 2,2 Millionen Euro betrogen haben.

Die deutsche Finanzaufsicht BaFin hatte bereits am 22. Oktober 2018 wegen fehlender Angaben im Prospekt das öffentliche Angebot der Stammaktien der GenMed.care Corp und am 14. Mai 2020 auch das öffentliche Angebot von Stammaktien seiner Ivy Venoms Corporation wegen Verstoßes gegen Artikel 3 Absatz 1 der EU-Prospektverordnung untersagt. Weil kein Wertpapierprospekt veröffentlicht wurde, darf seine im Februar 2020 in Schladen gegründete Ivy Venoms GmbH in Deutschland keine Stammaktien der Ivy Venoms Corporation zum Erwerb anbieten.

Karl Heinz Kotowski – 2025 Anklage in Braunschweig

Die Staatsanwaltschaft hat Ende Februar 2025 Anklage gegen den Geschäftsmann Karl Heinz Kotowski vor der Wirtschaftsstrafkammer des Landgerichts Braunschweig erhoben. Der Vorwurf: gewerbsmäßiger schwerer Betrug, Subventionsbetrug mit Coronahilfen sowie ein Verstoß gegen das GmbH-Gesetz. Der Deutsche war vor Jahren nach Portugal ausgewandert. Von dort aus soll er über viele Jahre ein regelrechtes Betrugssystem betrieben haben, so der Vorwurf.

Kotowski warb damit, sein Unternehmen werde Schlangengift in industriellem Maßstab herstellen und sei forschend in der Krebsbehandlung tätig. Die Gewinne würden gigantisch sein, ein Börsengang und der mögliche Weiterkauf stünden unmittelbar bevor.

Doch der Staatsanwaltschaft zufolge war das alles eine große Lüge und die Aktien „vollkommen wertlos“, so Behördensprecher Oberstaatsanwalt Christian Wolters gegenüber der Braunschweiger Zeitung vom 6. April 2025.

Kotowski hat auf Presse-Nachfragen zu den Vorwürfen bisher nicht reagiert. Auch gegenüber der Staatsanwaltschaft soll er keine Angaben gemacht haben.

Der Verteidiger von Karl-Heinz Kotowski sagt:




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