Bislang war es nur eine Vermutung. Nach einem Informantenhinweis hatte der Finanznachrichtendienst GoMoPa.net im November letzten Jahres nach dem Rücktritt des EGI-Fonds Geschäftsführers Sven Donhuysen (46) aus Riehen (Schweiz) am 17. Oktober 2017 gefragt: “Sind 10 Millionen Euro nach Südamerika verschwunden?”
Eine Bestätigung gab es damals nicht.
Doch nun scheint es, gewiss zu sein. Die Verkaufserlöse von drei Immobilien der vier in Schieflage befindlichen Münchner Euro Grundinvest (EGI) Fonds 15, 17, 18 und 20 auf Mallorca können wohl deshalb nicht an die Anleger ausgekehrt werden, wie der neue Fondsgeschäftsführer Diplomingenieur Olaf-Christian Bank von der KRG Knoll Restructuring Group GmbH aus Kassel, dem neuen Verwalter der Firmengruppe Euro Grundinvest, noch bei seinem Amtsantritt versprach, weil sie in einen Fonds (UNO Fund) von Sven Donhuysen mit Sitz auf der niederländischen Antillen-Insel Curacao in der Karibik, zirka 60 Kilometer vor dem südamerikanischen Festland (nördlich von Venezuela und nordöstlich von Kolumbien), entschwunden sein sollen.

Allerdings seien im Zusammenhang mit der UNO Fund Gruppe 4 Millionen Euro auf einem Bankkonto einer Schweizer Bank arrestiert worden, wie der Anwalt von Donhuysen gegenüber GoMoPa.net bestätigte.
Nach Auskunft des Anwalts scheint diese Maßnahme
auf eine Regelmeldung der kontoführenden Schweizer Bank zurückzuführen zu sein, der notwendige Unterlagen zum Zeitpunkt der Meldung offensichtlich noch nicht vorlagen.
Auch unser Mandant muss zunächst die Hintergründe der Maßnahme mit der Behörde aufklären.
Wie GoMoPa.net erfuhr, soll das Landeskriminalamt Baden-Württemberg gegen Sven Donhuysen ermitteln.
Die Firma UNO Verwaltungs GmbH wurde am 8. März 2012 im Handelsregister beim Amtsgericht Freiburg im Breisgau registriert. Die Haupttätigkeit lag im Bereich Beteiligungsgesellschaften. Das Domizil befand sich in der Basler Straße 163 in Lörrach in Baden-Württemberg. Geschäftsführer war seit 2015 Sven Donhuysen.
Die UNO Verwaltungs GmbH war seit dem 12. Dezember 2014 die persönlich haftende geschäftsführende Gesellschafterin (Komplementärin) an der UNO Natural Resources GmbH & Co. KG am gleichen Sitz in Lörrach.
Außerdem seit dem 3. März 2015 für die UNO Water Security GmbH & Co. KG.
Und seit dem 3. März 2015 auch für die UNO Renewable Energy GmbH & Co. KG.
Unter der Marke UNO Natürliche Ressourcen I wollte die UNO-Gruppe (UNO steht für Unique Network Opportunities) seit 2016 von Anlegern partiarische Darlehen ab 5.000 Euro plus 5 Prozent Agio einsammeln.
Sven Donhuysen ließ gegenüber GoMoPa.net über seinen Anwalt klarstellen:
Die Behauptung, der genannte UNO Fonds habe partiarische Darlehen eingesammelt, ist falsch. Der Fonds hat nie Gelder eingesammelt.
Das Geld sollte an die Megadon AG-Tochtergesellschaft Petroc AG in Basel (Steinenberg 19) als Darlehen weitergereicht werden, die mit einer lokalen Firma in Pennsylvania nach Öl suchen wollte.
Die Petroc AG sollte an die UNO Natural Resources GmbH & Co. KG “Erträge aus der Erdölförderung plus 12 Prozent Zinsen” zahlen.
Die UNO Natural Resources GmbH & Co. KG wollte daraus an die Anleger einen “Festzins von 8 Prozent” pro Jahr bezahlen, der sich ab 2018 auf 9 Prozent steigern soll. Eine Irreführung, da es sich bei der Geldanlage um partiarische Nachrangdarlehen handelt, die nur bedient werden, wenn es der Schuldnerin gut geht.
Die UNO Natural Resources GmbH & Co. KG ist am 27. Januar 2016 erloschen, ohne, dass durch Sven Donhuysen eine Liquidation durchgeführt wurde.
Bei der UNO Verwaltungs GmbH trat Sven Donhuysen am 14. September 2016 zurück, einen Tag, nachdem auch diese Firma erloschen war. Wirtschaftlich Berechtigter war die Lead Equities II. Vermögensverwaltungs GmbH & Co. KG von Norbert Doll aus Wien.
Auch die 2014 gegründete Megadon AG-Tochter UNO Investment GmbH, ebenfalls in der Basler Straße 163 in Lörrach, zur Verwaltung eigenen Vermögens stand unter Leitung von Sven Donhuysen und wurde am 2. August 2017 aufgelöst.
Der Werteanalyst Philip Nerb aus Zug in der Schweiz konstatierte schon 2015:
Es liegen keine Leistungsnachweise vor, eine externe laufende Kontrolle ist nicht vorgesehen.
Nach dem offensichtlich gescheiterten UNO-Modell zum Ölbohren in Pennsylvania folgte nun also ein UNO-Modell zum ökologischen Projekt Aqua Farming, für das Donhuysen wohl dringend Geld brauchte.
Die neue geschäftsführende Kommanditistin der EGI-Fonds, die BDCC Beteiligungs GmbH vom Kurfürstendamm 207/208 aus Berlin Charlottenburg, lud nun Anfang diesen Jahres die 2.900 Kommanditisten, die seit 2 Jahren um ihre eingezahlten 70 Millionen Euro bangen, zu einer Gesellschafterversammlung aller EGI-Fonds am 5. März 2018 nach Berlin ein und gab am 2. Januar 2018 folgende Sachstandsinformation dazu ab, was konkret Sven Donhuysen mit den Verkaufserlösen angestellt haben soll: